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Am 2. Oktober 2022 ging es für 20 Messdienerinnen und Messdiener auf die alljährliche Herbstfahrt. Das diesjährige Ziel war das Zentrum Frieden bei Solingen im Nachbarbistum Köln.
Wir trafen uns alle vor der Familienmesse am Dionysius-Haus. Hier warteten die Leiter bereits auf uns und nahmen unser Gepäck entgegen, da wir in Elsen die Messe mitfeiern wollten. In der Kirche wartete bereits eine Schar an Kindern. Einige von uns, nämlich die, die im Kinderchor der Gemeinde aktiv sind, waren ebenfalls eingespannt, denn dieser hatte seinen ersten großen Auftritt.
Nach der Messe gab uns Vikar Hasse noch den Reisesegen, damit wir wohlbehütet die Herbstfahrt antreten konnten. Leider hatte die Messe etwas länger gedauert, weswegen wir uns nach dem Segen rasch zum Bus an der Dionysius-Schule aufmachen mussten. Hier wartete bereits unsere sympathische Busfahrerin, die uns entspannt durch das Autobahnwirrwarr nach Solingen brachte.
Dort angekommen staunten wir nicht schlecht, als wir das „Zentrum Frieden“ sahen. Vor unseren Augen tat sich ein neumodernes ehemaliges Kloster auf, welches uns mit vielen Zimmern, einem großen Garten, einem Versammlungsraum mit Bühne und einem angrenzenden Schulspielplatz begrüßte. Im Speisesaal wartete dann die nächste Überraschung auf uns: eine ganze Horde Nonnen. Unsere Leiterrunde hatte sich verkleidet und uns damit gleichzeitig das Thema der diesjährigen Herbstfahrt mitgeteilt: das Klosterleben. Damit hatten wir nicht gerechnet.
Die Leiter, oder besser gesagt die Nonnen, führten uns durch das Haus und zeigten uns unsere Zellen. Sie erklärten uns, dass so die Zimmer im Kloster genannt werden, was wir anfangs natürlich mehr als befremdlich fanden, doch als wir unsere Zimmer dann sahen, fanden wir uns gleich sehr wohl. Zwar waren die Zellen sehr schmal, aber trotzdem geräumig und sehr hell, also nicht wie ein dunkles Verließ, wie es sich manch einer von uns ausmalte.
Nach einer Waffelpause und einer großen Runde Kennenlernspiele, wartete das leckere Abendessen auf uns, welches wir, ausgehungert von der langen Anreise und den tollen Spielen, munter verschlangen. Die Leiter waren ganz verwundert was für einen Hunger wir mitgebracht hatten…
Das Abendprogramm gestaltete sich wie immer traditionell: wir starteten mit einem Film, der das Thema der Herbstfahrt näher beleuchten sollte. Wir waren allerdings erstaunt, als wir die ersten Sekunden sahen und uns auffiel, dass es sich nicht um einen Animationsfilm handelte, sondern um einen Realfilm. Als wir dann den Titel lasen, waren wir nur noch verwirrter, denn mit dem konnten wir so gar nichts anfangen (was mittlerweile ziemlich selten ist, da wir so viele Filme kennen). „Sister Act“ zeigte uns ziemlich zu Anfang, warum wir von den Leitern im Nonnen-Kostüm empfangen wurden. Im Film geht es um ein amerikanisches Kloster, welches einer Sängerin Asyl bot und die ganz nebenbei aus dem Chor (der uns so einige Lacher abverlangte) einen sehr ansehnlichen Chor machte. Wir fragten uns, warum es das nicht auch häufiger bei uns in den Gottesdiensten gibt.
Im Anschluss an den Film sprach der Vikar mit uns über das Klosterleben, wo wir auch so manche Frage klären konnten. Nach der Abendrunde, die bei uns immer als Abendlob gestaltet wird, ging es ins Bett. Müde, aber gespannt, wie es die nächsten Tage weitergehen sollte, schliefen wir ein.
Am nächsten Morgen weckten uns die Leiter mit so lauter Musik, dass das ganze Bett bebte und ein Weiterschlafen definitiv nicht möglich war. Wir trafen uns zum Morgenlob im großen Saal und starteten hier entspannt in den Tag. Danach ging es zum Frühstück.
Nachdem wir uns für den Tag gestärkt hatten, sammelten wir uns im großen Saal für eine Runde Konvent (den alten Hasen eher als Parlament bekannt), bei der es darum, ging eine Anzahl an Sitzen im Konvent mit den eigenen Leuten zu füllen.
Vor dem Mittagessen hatten wir dann noch ein wenig Freizeit. Zu Mittag gab es Pizza, die wir uns schmecken ließen.
Für den Nachmittag standen AGs auf dem Plan. Neben Spazieren gehen, Fimo basteln und backen, gab es auch noch die Rosenkranzbastelgruppe, in der wir selber Rosenkränze knüpfen konnten. Anschließend hatten wir dann wieder etwas Freizeit, in der wir uns von dem aufregenden Tag ein wenig erholen konnten.
Nach dem Abendessen trafen wir uns wieder alle zusammen. Beim Spiel Konvent-Konvent konnten wir unser Können unter Beweis stellen: so galt es beispielsweise, ganz nach dem Filmvorbild nur umgekehrt, eine Nonne im Zeugenschutzprogramm als Sängerin unterzubringen und die eigenen Gesangstalente beim improvisierten Chor zur Geltung zu bringen. Wir hatten zusammen viel Spaß und konnten uns vor Lachen kaum auf den Beinen halten. Doch auch wie der vorherige Tag musste dieser auch zu Ende gehen, weswegen wir uns nach dem Spiel beim Abendlob für die Nacht vorbereiteten und Gott für diese schönen Eindrücke dankten.
Am Dienstag Morgen waren wir nicht ganz so überrascht worden beim Wecken, wir kannten ja schließlich nun die Tricks der Leiter. Beim Blick auf die Uhr mussten wir dann aber etwas schlucken, denn es war 6:30 Uhr. Beim Frühstück erfuhren wir dann auch den Grund. Heute war der Tagesausflug! Leider hüllten sich die Leiter ins Schweigen. In manchen Zimmern munkelte man, dass wir uns eine Biogasanlage anschauen wollten, doch keiner wusste, ob etwas Wahres dran war. Und so stiegen wir völlig ahnungslos, aber doch sehr aufgeregt, in den Bus.
Eine gute Stunde später standen wir dann nicht vor einer Biogasanlage, sondern im Hafen von Köln. Damit hatten wir nicht gerechnet. Doch wo es genau hin ging, das wussten wir immer noch nicht und so folgten wir den Leitern bis vor ein großes Gebäude, bei dessen Anblick uns das Wasser im Munde zusammen lief. Wir standen vor dem Schokoladenmuseum. Wahnsinn! Schokolade! In Kleingruppen schlenderten wir Richtung Ausstellung. Schon am Eingang erwartete uns das erste Süße. Ein Probierstück (und das sollte bei Weitem nicht die letzte Süßigkeit bleiben). In der Ausstellung konnten wir einiges zur Herkunft der Schokolade erfahren. Im hinteren Bereich sahen wir dann auch die Schokoladenfertigung. Beliebtester Punkt war hier die Probierstation, wo wir natürlich alle einmal eine kleine Testtafel verköstigten.
Nach dem Rundgang konnten wir noch ein wenig im Museumsshop nach schokoladigen Andenken schauen.
Nachdem wir uns gesammelt hatten, wanderten wir Richtung Innenstadt. Genauer gesagt nach St. Maria in Lyskirchen (Köln). Hier wartete eine kleine Kirchenführung durch unseren Vikar auf uns. Gespannt lauschten wir seinen Ausführungen, beispielsweise zu den Gewölbefresken, die Szenen aus dem alten und neuen Testament darstellten oder zu den Besonderheiten dieser romanischen Kirche. Danach kehrten wir wieder zurück zum Museum, setzten uns in die Sonne und machten ein kleines Picknick, während wir auf den Bus warteten.
Dieser brachte uns zum dritten Stop des Tagesausflugs. Mitten in der Stadt betraten wir ein schmales Haus. Drinnen staunten wir, denn wir hätten gar nicht für möglich gehalten, dass so etwas in einem kleinen Haus Platz finden. Wir befanden uns auf einer Minigolfanlage. Aber nicht auf einer Normalen, sondern auf einer Schwarzlichtminigolfanlage. Ausgestattet mit 3D-Brillen und fluoreszierenden Schlägern und Bällen begaben wir uns auf die Anlage und spielten Bahn für Bahn. Anfangs noch etwas unsicher, weil Felsen, Steine und Hindernisse aufleuchteten, die gar nicht da waren, aber nach ein paar Probeschlägen beherrschten wir das Spiel auch unter diesen besonderen Bedingungen.
Nach gut drei Stunden Minigolf holte uns der Bus wieder ab und brachte uns nach Solingen zurück. Hier wartete bereits das nächste Highlight auf uns: die Leiter hatten für uns selbstgemachte Döner vorbereitet (ein traditionelles Tagesausflugsgericht). Hungrig stürzten wir uns auf Fladenbrot, Gemüse und Gyros. Doch irgendwann tauchte auf einmal ein giftgrünes Fladenbrot auf. Die Leiter entschuldigten sich, denn angeblich sei das Brot schlecht geworden und müsste daher von ihnen selber gegessen werden. Als dann aber auch noch blaues und rotes Brot auftauchte, wussten wir, dass wir wieder auf einen Scherz unserer Leiter reingefallen sind. Natürlich durften wir auch von dem leckeren bunten Brot probieren. Satt ging es dann zum vorletzten Programmpunkt. Auf uns wartete ein weiterer Film: Sister Act 2. Auch nach diesem Film stand uns Vikar Hasse wieder Rede und Antwort. Wir löcherten ihn mit einigen Fragen, ehe er das Gespräch in das Abendlob überführte. Schließlich war es schon Schlafenszeit.
Am Mittwoch ging es nach dem Frühstück gleich wieder in die geliebten AGs. Diesmal konnten wir zwischen einem Spaziergang, Lobpreis-Gesang, Backen, Ecclesiopoly spielen (das messdienereigene Gegenstück zu einem weltbekannten Brettspiel) und den Messvorbereitungen wählen. Natürlich fand jeder das für sich Passende und wir hatten viel Spaß.
Nach einem leckeren Mittagessen hatten wir wieder etwas Freizeit. Hier konnten wir ein wenig die Sonne auf dem benachbarten Schulhof genießen. Das Wetter war wirklich großartig, weswegen wir die Leiter immer wieder gerne fragten, ob sie uns auf den Schulhof begleiteten.
Nachmittags stand das liturgische Großraumspiel auf dem Plan. Hier galt es sich in Kleingruppen in den unterschiedlichsten Disziplinen zu beweisen. Beispielsweise gab es Aufgaben zum Messablauf oder auch zu den Gebeten, aber auch körperlich anstrengende Spiele wie Eierlauf waren mit dabei.
Als auch die letzte Gruppe durch war, machten viele von uns ein kleines Nickerchen, denn der Tag war doch sehr anstrengend. Abends nach dem Abendessen hörten wir dann plötzlich etwas sehr vertrautes. Erst eine, dann zwei, dann plötzlich fünf. Fünf Glocken läuteten uns zum Gottesdienst den Weg zur Kapelle des Hauses. Es waren aber nicht irgendwelche Glocken, sondern die Elsener Glocken! Ein kleines Stück Heimat in der Ferne.
Gespannt warteten wir vor der Kapelle. Der Vikar und die Newcomer, die die Messe mit vorbereitet hatten, baten uns herein. In der gemütlichen Kapelle fand jeder von uns Platz. Neben den bekannten Liedern gab es dieses Jahr auch eine Auswahl an Lobpreisliedern, die wir gemeinsam lautstark zum Besten geben konnten. Nach der Kommunion segnete Vikar Hasse dann einen Korb voller Rosenkränze. Hier wartete dann die nächste Überraschung auf uns, denn die Leiter offenbarten uns, dass jeder einen eigenen Rosenkranz mit nach Hause nehmen dürfte.
Nach der Messe gingen wir alle schnell auf unsere Zimmer und ließen den Tag Revue passieren. Nach und nach schließen wir alle zufrieden ein.
Am nächsten Morgen brach der letzte volle Tag für uns auf Herbstfahrt an. Und dies bedeutete, wie die alten Hasen unter uns wussten, dass der Bunte Abend anstand. Nach Morgenlob und Frühstück starteten wir allerdings noch nicht mit den Vorbereitungen. Vikar Hasse hatte sich im großen Saal bereit gemacht und wartete auf uns. Hier sollten wir endlich Antworten auf die Frage kriegen, die einige von uns sehr beschäftigte: „Wie betet man eigentlich einen Rosenkranz?“. Der Vikar nahm sich die Zeit und sprach mit uns alles einmal durch. Nach einigen Minuten wurde uns schnell klar, dass das doch gar nicht so schwer sei und wir beteten eifrig mit.
Im Anschluss trafen wir uns dann in den einzelnen Gruppen zur Vorbereitung des Bunten Abends. Die Vorbereitungen gingen auch nach dem Mittagessen weiter. Wir bastelten, studierten Musikstücke ein, lernten Texte für Werbeunterbrechungen und freuten uns immer mehr auf den Abend.
Dann war es endlich so weit. Vor der Tür des Saales warteten mehr als ein Dutzend als Nonnen verkleidete Leiter auf uns, die eben so wie wir neugierig auf den bevorstehenden Abend waren. Denn das Programm kennen in der Regel nur eine Hand voll Leiter.
Unter dem Motto „Wettstreit der Konvente“ sammelten wir, in unterschiedliche Klostergemeinschaften aufgeteilt, Punkte für den Sieg. Über den Abend verteilt warteten Herausforderungen wie „Stell den Kelch für den Priester zusammen“, „Singe im Chor Lobpreis“ und eine Vielzahl an Wissensfragen zum Klosterleben, aber auch zum Thema Schokolade. Wir lachten, rieten und feierten, doch auch der schönste Abend musste irgendwann zu Ende gehen. Nachdem der Sieger gekürt war, sammelten sich die Leiter auf der Bühne für den letzten Teil des Abends: die Leitergeschichte. Dieses Jahr war sie natürlich wieder sehr lustig. Nach dem Abendlob ging es dann für uns ins Bett.
Am letzten Morgen mussten wir uns etwas beeilen. Es galt das Haus aufzuräumen und zu fegen, gleichzeitig mussten auch alle Sachen rausgetragen werden. Wir packten eifrig mit an und waren pünktlich um 11:00 Uhr fertig. Der Bus wartete bereits auf uns und brachte uns in die geliebte Heimat Elsen. Viele von uns nutzten die Busfahrt für ein Nickerchen und so kam es beinahe, dass wir die Ankunft in Elsen verschliefen hätten. An der Gesamtschule warteten bereits unsere Eltern auf uns und nach einer ausgiebigen Runde des Verabschiedens fuhren wir nach Hause.
Für uns alle war natürlich klar, dass wir bei der nächsten Herbstfahrt auch wieder dabei sein werden. Wir freuen uns bereits!